Zugegeben seit die Welpen da sind, dreht sich alles um sie.
Wir sind froh, dass Tessa die Geburt so gut überstanden hat. Den ersten Welpen hat sie auf unserem Teppich zur Welt gebracht, sie wußte nicht gleich, was DAS da ist und was sie mit ihm anfangen soll. Seit sie verstanden hat, wer das ist, kann sie Augen, Nase und Herz nicht mehr von ihm lassen. Ihm gilt immer der erste Blick, wenn sie nach kurzen Ausflügen in die Wurfkiste zurückkehrt. Der zweite Welpe kam kurz danach, ein kleiner Rüde. Er war leichter, zierlich mit einem femininen Kopf. Da hätte ich wetten mögen, dass es ein Mädchen ist. Jetzt lagen da auf einmal Zwei, der Kleine schrie, das war noch einmal eine stressige Situation für die junge Mutter. Zeit zum Verschnaufen. Die dritte Geburt und die vierte meisterte Tessa völlig souverän. Am Abend dieses aufregenden Tages kam Dr. Graubner noch einmal vorbei, um die neuen Hundekinder zu begrüßen und nach Tessa zu schauen, dass kein Welpe oder eine Nachgeburt in ihr verblieben ist. Alles in Ordnung. Erleichterung.
Höhepunkt des Tages ist für mich das Wiegen der kleinen Welpen. Endlich kann ich jeden Einzelnen rausnehmen und in Ruhe betrachten. Das Gewicht geht manchmal nach der Geburt ein zwei Tage leicht zurück, dies war bei keinem Welpen der Fall. Sie nahmen kontinuierlich vom ersten Tag an zu, erst ca. 50g dann 100g. Ich hatte gelesen, dass die Mutterhündin pro Welpe ein Viertel mehr an Nahrung benötigt. Das heißt, Tessa müsste das Doppelte ihrer sonstigen Menge bekommen. Bei Tessas Heißhunger hätte ich befürchtet, sie fällt uns an, wenn ich ihr nur doppelte Ration gebe. Ausgeschlossen. Es ist auf jeden Fall die dreifache Menge eher vierfach plus Lachs, Kartoffeln oder etwas Rinderhack.
Die ersten zwei Tage hat sie die Box gar nicht verlassen. Das Futter sowie Wasser wurden in der Welpenkiste serviert. Ich musste sie dann wirklich mit Nachdruck aus der Kiste holen. Entgegen Ihrer Angewohnheit dachte ich nicht, dass es aktuell ein Problem sei, Ihre Geschäfte ausnahmsweise auf dem Hof zu erledigen. Aber Tessa ist immer für eine Überraschung gut und so ging es im Dauerlauf am Nachbargrundstück vorbei, vorbei an den Ziegen und Schafen sowie der Pferdekoppel unserer Nachbarn. Dann endlich haben wir die gewünschte genehme Wiese erreicht. In eben dem gleichen Tempo ging es dann wieder zurück nach Hause. Waren unsere Spaziergänge sonst weit und ausgedehnt, sind sie jetzt kurz und intensiv.